Fjalladis

Cosplay & Historische Kleidung

Padme Senate – Seite 9

Diese letzte Seite beschäftigt sich mit den Schmuckelementen des Kleides.

Padme Schicht 4

Part 1: Brosche

Da zwischenzeitlich mein Stoffe Päckchen auf sich warten ließ, war ich gezwungen, an den Parts weiter zu machen, für die ich die Materialien bereits hatte. In diesem Fall war das die Brosche, welche die Ärmel im hinteren unteren Teil zusammen hält. Da sie sich auf der Rückseite des Kleides befindet, fällt sie leider kaum auf. Aufgrund der Bilder habe ich die Brosche auf eine Größe von 10-12 cm geschätzt. Allerdings musste ich aufgrund der fehlenden Paillettengrößen etwas dicker auftragen, sodass der Durchmesser nun etwa 15cm beträgt.

Padme Brosche Skizze

Zuallererst brauchte das Schmuckstück eine solide Basis. Also habe ich Reste von einer Art Bastelfilz genommen, das ca. 2-4mm dick ist und aus Kunstfasern besteht. Dieses muss man nicht gegen Ausfransen sichern, es ist stabil und außerdem mit einer Nadel durchstechbar. In der Mitte ist die Brosche jedoch etwas erhöht. Dieser 3D Effekt ist sehr wichtig für das Aussehen der Brosche, auch wenn man ihn beim ersten Betrachten nicht gleich wahrnimmt. Da eine Kugel zu „steil“ wäre, habe ich ein Styroporei genommen und das obere Drittel abgeschnitten. Dieses hat einen Durchmesser von ca. 4cm bei einer ursprünglichen Eilänge von 6cm, soweit ich mich erinnere.

Padme Styroporei

Im nächsten Schritt habe ich dann versucht, das Styropordings mit dem Polytaft zu bekleben. Das ist gescheitert, da der Kleber durchkam, also habe ich das Ganze nochmal mit dem Filz versucht, den ich dazu etwas eingeschnitten habe. Mit einfachem Stoffkleber hat das nicht halten wollen, also habe ich kurzerhand irgendeinen Sekundenkleber genommen. Vorsicht! Das Ganze war fast schon ätzend und hat unglaublich Hitze entwickelt. Styropor verträgt sich mit den meisten Klebern nicht. Kay-Dee hat das sogar geschrieben, ich hatte es nur falsch übersetzt. Glücklicherweise hat das trotzdem funktioniert und im nächsten Schritt konnte ich das Halbei mit einigen Stichen auf dem Filz festnähen, der mittlerweile in einem Stickrahmen eingespannt war.

Padme Styroporei Filz

Die Halbkugel habe ich dann mit einem Teil der zweiten Packung Pailletten benäht, die noch vom Dreieck der Bodice (absichtlich) übrig war. Leider sind sie von der chemischen Reaktion des Klebers mit dem Styropor etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.

Padme Brosche innerer Kreis

Danach folgte ein kleiner Kreis aus Rocailles, der den Übergang vom 3D-Teil zum Flachen gut verdeckt. Die kleinen Perlen stammen von der Marke Pracht Creatives Hobby und nennen sich „Rocailles silb.einz. montanblau“. Eine Dose, die mir locker gereicht hat,  ist mit 17gr gefüllt und hat die Art.Nr. 9277-4. Mit ihren 2,6mm Durchmesser sind sie erneut etwas größer als im ursprünglichen Modell.

Padme Brosche zweiter Kreis

Im nächsten Schritt habe ich dann die drei Reihen Stabpailletten aufgenäht. Die Dose mit 17gr von Rico hat mir leider nur für die Hälfte gereicht, also musste ich nachkaufen. Sie sind schwarz, mit 6,75mm die nächste Größe und haben die No. 7091.05.86. Hin und wieder haben mir die scharfen Kanten den Baumwollfaden gekappt. Auch sie werden durch eine Reihe Rocailles eingerahmt.

Padme Brosche Stabpailletten

Ganz außen ist das Muster in 16 Abschnitte eingeteilt, die jeweils eine Blume aus sieben Pailletten füllt. Das Ganze habe ich dann vom Stickrahmen gelöst und im nächsten Schritt auf die grobe Form zugeschnitten.

Padme Brosche Blüten

Dann erst folgte die Umrandung aus Rocailles. Fertig! Ich kann im Nachhinein nur schwer sagen, wie lange ich insgesamt gebraucht habe, schätze aber, dass es etwas mehr als 10 Stunden waren.

Padme Brosche fertig 3

So sieht sie aufgenäht aus:

 


Part 2: Halsschmuck

Padmes Halsschmuck habe ich aus schwarzem Worbla angefertigt. Worblas Black Art ist ein Thermoplast, das man erhitzen und verformen kann. Kühlt es ab, behält es die neue Form bei. Dann kann man es mit Primer vorbereiten und bemalen. Da die ausgeschnittenen Teile auch sehr leicht aufeinander haften, wenn sie noch warm sind, konnte ich sie einfach mit der Schere zuschneiden und das Schmuckstück zusammensetzen.

Anschließend habe ich ein Produkt namens flexbond verwendet, um die Oberfläche etwas glatter zu bekommen und für die Farbe vorzubereiten. Flexbond ist Holzleim sehr ähnlich. Diesen hätte man auch verwenden können. Mit der Airbrush habe ich schließlich einen Mix aus goldener und bronzener Vallejo Farbe aufgetragen. Am Ende wurde alles per Spraydose versiegelt.


 Part 3: Kopfteil

Ebenso hat auch die Herstellung der metallisch wirkenden Teile für den Kopfschmuck funktioniert. Hier habe ich außerdem noch ein Locheisen und einen Holzpiekser verwendet, um das entsprechende Muster zu erzeugen.

Um das Gewicht möglichst gering zu halten, habe ich die Basis des Kopfteils aus Eva Schaum gemacht. Dieses Material findet in der Herstellung von Cosplays, besonders bei Rüstungen, oft Verwendung. Ein Beispiel könnt ihr unter Making-of des Elder Scrolls Outfits oder des Wonder Woman Torsos sehen. Daher hatte ich noch ausreichend feste, um mit der Form zu experimentieren. Die Foamplatten sind 5mm dick und werden an den Kanten miteinander verklebt. Danach werden sie grundiert und können mit Acrylfarben bemalt werden. So konnte Ich verhindern, dass mögliche Zwischenräume in der Zopfschicht durchschauen.

Daraufhin habe ich begonnen, die Zöpfe zu flechten. Dafür mussten zwei Pakete dieses Kunsthaares herhalten, da ich es unangeneh gefunden hätte, fremdes Echthaar zu tragen. Zunächst habe ich die Strähnen für leichteres Flechten durch zwei geteilt. Die Arbeit mit den vielen Dutzend Strähnen mich mehrere Tage beschäftigt.

Noch länger dauerte das Annähen aller Minizöpfe an die Foambasis mit Leinengarn.

Oben mussten noch einige weitere Teile in die Basis eingefügt und ebenfalls mit Haar bezogen werden.

Die künstlichen Metallteile wurden anschließend aufgeklebt.

Noch eine Draufsicht:

Und eine größere Gesamtansicht:


Zurück zur Hauptseite

Zurück zu Seite 8

Weiter zu Seite 10

Merken

Merken

© 2024 Fjalladis

Thema von Anders Norén