Da ich bisher nicht viele Kleidungsstücke aus der Krinolinenzeit vorzeigen kann, teilen sich Unterbauten und Frauenmode eine Seite. Aus dieser Epoche werde ich auch nichts mehr nähen, da ich mich darin nicht 100%ig wohlfühle.
Chemise
Zuunterst kommt – wie schon im 18. Jahrhundert – eine Chemise. Diese ist aus Leinen gefertigt, wodurch sie sehr gut waschbar ist. Der ausschnitt kann variieren und richtet sich nach dem darüber liegenden Oberteil. Diese Chemise ist für ein Ballkleid gedacht.
Hosen
Neu sind hingegen die „Unterhosen“. Diese sind recht weit geschnitten und gehen bis etwas unter die Waden, wo sie dann auf Socken treffen. Interessant an den Hosen ist die nicht geschlossene Naht im Schritt. Da man nicht immer alles ausziehen konnte, ermöglicht sie den Toilettengang. Allerdings bin ich trotzdem kein großer Vertreter davon und lasse sie weg, weswegen es keine Bilder gibt.
Korsett
Die erstrebenswerte Silhouette der Krinolinenzeit erfordert eine betont schmale Taille. Dafür waren Korsetts nötig, die hinten geschnürt wurden und ab einer gewissen Zeit vorne Korsettschließen zum schnelleren Umkleiden aufwiesen.
Reifrock/Krinoline
Eine schmale Taille bedeutet nicht, dass man extrem schnüren muss. Ein betont breiter Hintern macht die Taille im Vergleich wieder schmal. Konstruiert waren die Reifröcke käfigartig. Sie hatten mitunter eine Art Stoffbasis oder waren nur Drahtstrukturen, je nach Ausführung. Die Krinoline ähnelt unserem heutigen Brautreifrock fast gar nicht, da sie eher eine glockenartige Form aufweist. Ab 1865 wird sie sogar asymmetrisch und verlagert ihren Schwerpunkt nach hinten. Diese Veränderung kann man am Besten im direkten Vergleich sehen. Hier einmal mein Civil War Era Ballgown, das um 1861 angesetzt ist, und das Dagmar Kleid nach einem Foto von 1866.
Unterröcke
Damit sich die Reifen nicht durch den eigentlichen Rock drücken, waren ein oder mehrere Unterröcke notwendig. Ein wenig lässt sich der Effekt vermeiden, indem man die Krinoline mit Stoff bezieht-
Rock
Dann folgt der eigentliche Rock, der meist vom Oberteil getrennt ist. Er ist zu Beginn der Epoche aus Rechtecken genäht. Gegen Ende gibt es erste Zuschneideversuche, damit die Röcke besser über die nun asymmetrische Form des Unterbaus passen.
Taillen
Die Oberteile der Zeit werden als Taillen bezeichnet. Es gab verschiedene Kleiderformen für die unterschiedlichsten Anlässe. Die Tagestaille zeigte beispielsweise nicht besonders viel Haut, war langärmelig und hochgeschlossen. Ich habe nur ein einziges Bild von meiner, da sie später umgearbeitet wurde.
Die Balltaille zeigte mehr Dekolleté. Dieses war tief und lief bis über die Schulterkante. Es zeigt sich besonders bei Dagmar.
Besondere Kleider – Reitkleider
Mein Reitkleid ist nach einer Modeskizze von 1862 entstanden und zeigt die Adaption von männlichen Elementen für die Frauenmode. Auch hier wird ein Korsett getragen. Mit Krinoline lässt es sich schwer reiten, daher müssen Unterröcke herhalten.
Die Schleppe des Rocks verhindert ein Herausschauen der Schenkel, da die Frau im Damensattel reitet. Dafür gibt es auch eine Anleitung.
Hüte
Auch in dieser Epoche werden Frauen oft mit Hüten dargestellt. Neben der Schute, einem Überbleibsel aus der Empire- und Biedermeierzeit, gab es auch Strohhüte, die an die Bergere des Rokoko erinnern. Für beide Hüte gibt es Anleitungen: Schute und Reithut.
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