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Padme Senate – Seite 4

Seite 4: Bodice

Nun geht es an die zweite Schicht und somit an die erste sichtbare. Diese umfasst einen Rock, eine Art bestickten Schurz, bestickte Ärmel und ein Oberteil, alle aus blauem Taft. Davon ist jedoch nicht viel zu sehen: Padme trägt immer den „Samtmantel“ darüber, sodass alles nur vorne zu sehen ist. Daher lässt sich schlecht sagen, welchem Schnitt das Oberteil folgt. Ich habe sie wie eine Corsage ohne Träger konzipiert. Über dem Korsett sollte sie nicht rutschen.

Padme Schicht 2


 

Part 1: Paillettendreieck

Der sichtbare Teil ist somit von einem annähernd dreieckigen Paillettenaufsatz dominiert. Dieser wird durch ein aufgesetztes Verzierungsteil eingefasst und konnte somit getrennt vom eigentlichen Oberteil konstruiert werden. Hier ein Foto vom Herstellungsprozess. Verwendet habe ich 6mm Pailletten von Gütermann in der Farbe 6805. Dabei habe ich zwei Packungen für alle Verzierungen angesetzt; die erste ging fast komplett für das Paillettendreieck drauf. Der Stickrahmen hat mir den ersten Teil des Prozesses sehr erleichtert, war für den weiteren Verlauf jedoch zu klein.

Padme Pailletten

 


 

Part 2: Besticktes V-Teil

Eingerahmt wird das Paillettendreieck von einem aufgesetzten, annähernd V-förmigen Teil, auf dem wiederum ein aufgenähtes Muster zu sehen ist. Dieses imitiert den Stil der Formen, die auf den mittleren Ärmeln und dem Schurz zu sehen sind. Für dieses Teil habe ich ca. drei Stunden gebraucht, was mir bezüglich der viel umfangreicheren Muster auf den anderen Teilen etwas Sorgen macht.

Padme V Teil Rohling

Da das Schnittmusterteil nicht auf einen meiner Stickrahmen gepasst hat, musste ich eine andere Möglichkeit finden, das Ganze stabil zu halten. Also habe ich Reste von einer Art Bastelfilz in schwarz aus Polyester genommen und dieses in der Grundform ausgeschnitten. Dieses habe ich dann mit dem Seidentaft bezogen und per Hand fixiert.

Padme V Teil fertig

Auf diesen Rohling konnte ich nun bequem die Soutache aufnähen. Eventuell wurde beim Filmkostüm eine andere Technik verwendet, siehe Kay-Dees Spekulationen, aber Soutache bot sich meiner Meinung nach an, da es gleich doppelt liegt, also zwei Stränge hat. Meine ist aus Viskose, was ein Absichern der Enden durch Verschmelzen per Feuerzeug möglich macht. Insgesamt habe ich 2 Packungen à 32 Metern in 4mm Breite gekauft. Sie hat einen eindeutigen Blauton und glänzt etwas.


 

Part 3: Bodice

Die Bodice ist wie bereits erwähnt nicht genau in ihrer Form zu bestimmen. Also habe ich einen selbst gezeichneten Corsagenschnitt versucht. Dieser war jedoch zu weit, ich muss irgendwo einen Fehler gemacht haben. Abgesteckt sah das Ganze dann so aus:

Padme Bodice Probe

Daher habe ich eine zweite Version gezeichnet, die eher an ein Tudoroberteil erinnert, allerdings im Gegensatz zum historischen Vorbild Abnäher besitzt. Allerdings habe ich nach dem Zuschneiden gemerkt, dass die Seide direkt neben dem linken Abnäher einen Webfehler hatte. Da das Stück sehr groß ist und ich es nicht noch einmal komplett zuschneiden wollte, habe ich den seitlichen Teil weggeschnitten und neu aufgezeichnet. Dadurch hat das Oberteil an dieser Seite eine Naht bekommen, die ich auf der anderen durch eine schmale Biese imitiert habe.

padme-bodice-fehler

Dann konnte ich auch schon das Paillettendreieck aufnähen.

padme-bodice-pailletteneinsatz

Damit die Seide nicht zu sehr unter Zug gerät, habe ich sie mit Köper gefüttert und dies als eine Schicht verarbeitet. Das passende Futter ist auch aus Köper. Dort habe ich auch Tunnel für Verstärkungen in Form von Kabelbindern eingearbeitet.

padme-bodice-verstaerkung

Beide Schichten wurden dann rechts auf rechts zusammen genäht und gewendet. Der Ärmelausschnitt wurde durch eine zusätzliche Naht fixiert.

padme-bodice-zwischenstand

Außerdem ist noch das kleine Problem aufgetaucht, dass die oberste Paillettenreihe nicht mehr ganz flach aufliegen will, was sich aber mit Handstichen korrigieren lässt.

padme-bodice-paillettenrand

Nun fehlte nur noch ein Verschluss. Da ich meine Maße etwas verändert habe/hatte, entschloss ich mich für eine Schnürung. Normalerweise würde ich die Schnürösen per Hand sticken, aber hier entpuppte es sich als unmöglich wegen des empfindlichen Stoffes und dem störrischen Futter, die jeweils doppelt lagen. Also habe ich Metallösen verwenden müssen. Nicht perfekt, aber zweckmäßig.

Die Front hat zum Einhaken des Mantels noch ein paar Ösen bekommen.

 


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